
Nach dem ersten Tiny Forest im Mannheimer Stadtteil Lindenhof entsteht nun ein weiterer in der Neckarstadt-West. In der Fröhlichstraße, hinter dem Mannheimer Stadtarchiv MARCHIVUM, wurde im November letzten Jahres eine 273 m² große Fläche mit rund 800 Pflanzen bepflanzt.
Die Idee dahinter
Tiny Forests sind kleine, verdichtete Stadtwälder, die oft nur wenige Hundert Quadratmeter groß sind. Ihr Ziel ist es, auf begrenztem Raum eine vielfältige, schnell wachsende und sich selbst erhaltende Vegetation zu etablieren. Diese Mikrowälder sollen das Stadtklima verbessern und die Biodiversität fördern.
Auf kleinstem Raum werden Jungpflanzen dicht nebeneinandergesetzt. Durch den Wettkampf um Licht wachsen sie besonders schnell in die Höhe. Da die heranwachsenden Bäume mit der Zeit mehr Platz benötigen, verringert sich ihre Anzahl pro Fläche im Laufe der Jahrzehnte auf natürliche Weise – ein Prozess, der als Selbstausdünnung bekannt ist.
Pflanzung und Pflege
Im Tiny Forest Neckarstadt-West wurden vor allem heimische Baumarten wie Traubeneiche, Silberlinde und Winterlinde gepflanzt. Die Setzlinge stammen aus einer Darmstädter Baumschule sowie aus der Grünen Schule im Luisenpark, wo Kinder Saatgut sammelten und daraus junge Pflanzen zogen.
Zusätzlich sorgen verschiedene Sträucher für einen abgestuften Waldrand. Ein Blühstreifen aus gebietseigenen Wildblumen und Wildgräsern am Rand der Fläche trägt zur Förderung der Artenvielfalt bei. Die Pflege, einschließlich der Bewässerung, wird vom Regionalverband Mannheim des Vereins für naturnahe Garten- und Landschaftsgestaltung übernommen.
Auswirkungen auf das Mikroklima
Um den Einfluss des Tiny Forests auf das Mikroklima zu untersuchen, wird das Projekt von der Smart City Mannheim begleitet. Sensoren messen verschiedene klimatische Parameter wie Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit und Windrichtung sowie Oberflächentemperatur – sowohl innerhalb der Tiny-Forest-Fläche als auch in der angrenzenden Umgebung zum Vergleich.
Zur besseren Einschätzung des Wasserbedarfs in den ersten Jahren kommen Bodensensoren zum Einsatz, die Bodenfeuchtigkeit und -temperatur erfassen. Ergänzend wird die Niederschlagsmenge im Stadtgebiet erhoben. Diese Daten helfen dabei, den optimalen Zeitpunkt und die erforderliche Wassermenge für die Bewässerung effizient zu bestimmen.
Langfristige Perspektiven
Langfristig soll untersucht werden, welchen Beitrag die rund 270 m² große Fläche des Tiny Forests zum Mikroklima leistet. Da städtische Grünflächen oft klein und fragmentiert sind, ist ihre qualitative Wirkung umso bedeutender. Ziel ist es, durch die Mikrowaldstruktur und die Vernetzung von Grünflächen positive Effekte auf das Stadtklima zu erzielen.
Die gewonnenen Daten fließen in ein KI-gestütztes, mikroskaliges Klimamodell ein, das nicht nur den Tiny Forest, sondern das gesamte Stadtgebiet erfasst. In der dicht bebauten Umgebung beeinflussen verschiedene Strukturen wie versiegelte Industrieflächen, hohe Gebäude, Verkehrswege und Grünflächen das Mikroklima. Das Modell analysiert diese Wechselwirkungen, um gezielte Klimaanpassungen für die Stadtplanung zu ermöglichen. Mit zunehmender Datenbasis kann das Modell künftig auch präzisere Vorhersagen für andere urbane Bereiche mit weniger Messstationen treffen.

Nach dem ersten Tiny Forest im Mannheimer Stadtteil Lindenhof entsteht nun ein weiterer in der Neckarstadt-West. In der Fröhlichstraße, hinter dem Mannheimer Stadtarchiv MARCHIVUM, wurde im November letzten Jahres eine 273 m² große Fläche mit rund 800 Pflanzen bepflanzt.
Die Idee dahinter
Tiny Forests sind kleine, verdichtete Stadtwälder, die oft nur wenige Hundert Quadratmeter groß sind. Ihr Ziel ist es, auf begrenztem Raum eine vielfältige, schnell wachsende und sich selbst erhaltende Vegetation zu etablieren. Diese Mikrowälder sollen das Stadtklima verbessern und die Biodiversität fördern.
Auf kleinstem Raum werden Jungpflanzen dicht nebeneinandergesetzt. Durch den Wettkampf um Licht wachsen sie besonders schnell in die Höhe. Da die heranwachsenden Bäume mit der Zeit mehr Platz benötigen, verringert sich ihre Anzahl pro Fläche im Laufe der Jahrzehnte auf natürliche Weise – ein Prozess, der als Selbstausdünnung bekannt ist.
Pflanzung und Pflege
Im Tiny Forest Neckarstadt-West wurden vor allem heimische Baumarten wie Traubeneiche, Silberlinde und Winterlinde gepflanzt. Die Setzlinge stammen aus einer Darmstädter Baumschule sowie aus der Grünen Schule im Luisenpark, wo Kinder Saatgut sammelten und daraus junge Pflanzen zogen.
Zusätzlich sorgen verschiedene Sträucher für einen abgestuften Waldrand. Ein Blühstreifen aus gebietseigenen Wildblumen und Wildgräsern am Rand der Fläche trägt zur Förderung der Artenvielfalt bei. Die Pflege, einschließlich der Bewässerung, wird vom Regionalverband Mannheim des Vereins für naturnahe Garten- und Landschaftsgestaltung übernommen.
Auswirkungen auf das Mikroklima
Um den Einfluss des Tiny Forests auf das Mikroklima zu untersuchen, wird das Projekt von der Smart City Mannheim begleitet. Sensoren messen verschiedene klimatische Parameter wie Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit und Windrichtung sowie Oberflächentemperatur – sowohl innerhalb der Tiny-Forest-Fläche als auch in der angrenzenden Umgebung zum Vergleich.
Zur besseren Einschätzung des Wasserbedarfs in den ersten Jahren kommen Bodensensoren zum Einsatz, die Bodenfeuchtigkeit und -temperatur erfassen. Ergänzend wird die Niederschlagsmenge im Stadtgebiet erhoben. Diese Daten helfen dabei, den optimalen Zeitpunkt und die erforderliche Wassermenge für die Bewässerung effizient zu bestimmen.
Langfristige Perspektiven
Langfristig soll untersucht werden, welchen Beitrag die rund 270 m² große Fläche des Tiny Forests zum Mikroklima leistet. Da städtische Grünflächen oft klein und fragmentiert sind, ist ihre qualitative Wirkung umso bedeutender. Ziel ist es, durch die Mikrowaldstruktur und die Vernetzung von Grünflächen positive Effekte auf das Stadtklima zu erzielen.
Die gewonnenen Daten fließen in ein KI-gestütztes, mikroskaliges Klimamodell ein, das nicht nur den Tiny Forest, sondern das gesamte Stadtgebiet erfasst. In der dicht bebauten Umgebung beeinflussen verschiedene Strukturen wie versiegelte Industrieflächen, hohe Gebäude, Verkehrswege und Grünflächen das Mikroklima. Das Modell analysiert diese Wechselwirkungen, um gezielte Klimaanpassungen für die Stadtplanung zu ermöglichen. Mit zunehmender Datenbasis kann das Modell künftig auch präzisere Vorhersagen für andere urbane Bereiche mit weniger Messstationen treffen.
